Hiroshima – at peace in the garden
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Hiroshima - im Frieden im Garten
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The Peace Memorial Park has a burden heavier and more incisive than most, so fresh in recent memory the impact of that morning of the 6th August 1945, the precursors that ordained it, and the arrival of new consequences for the future.
Spanning the approach, the restrained architecture of Kenzō Tange provides rigour and grandeur in modernist horizontal and gives particular importance to the museum and the conference hall, both devices to caution against the weapons of the future, recording with efficiency the faces, injuries and memories of those who were witness to the human tragedy. |
Der Peace Memorial Park trägt eine Last, die schwerer und einschneidender ist als die meisten anderen, da die Auswirkungen jenes Morgens am 6. August 1945, die Vorläufer, die ihn herbeiführten, und die neuen Folgen für die Zukunft noch frisch in der Erinnerung sind.
Die überspannende Geste der zurückhaltende Architektur von Kenzō Tange verleiht durch seine Strenge und Erhabenheit in modernistischer Horizontalität dem Museum und dem Konferenzsaal eine besondere Bedeutung, beide vor den Waffen der Zukunft warnend, effizient die Gesichter, Verletzungen und Erinnerungen derer festhaltend, die Zeuge der menschlichen Tragödie waren. |
Beyond the buildings the ubiquitous flame and the quieted pool, the axis through the cenotaph settling on the remains of the Genbaku dome, an Industrial Promotion Hall, retained as a reminder of the power exerted in that moment on the fabric of this city. A hint of Japanese topiary stands like ill-kempt soldiers.
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Jenseits der Gebäude die allgegenwärtige Flamme und die ruhige langgestreckte Wasserfläche, als Achse durch den Kenotaph, der auf die Überresten der Genbaku-Kuppel ausgerichtet ist, Überreste des Gebäudes für Industrieförderung, das als Erinnerung an die Macht, die in diesem Moment auf das Gefüge dieser Stadt ausgeübt wurde, erhalten bleibt. Es seht wie ein Hauch von japanischem Formschnitt ungepflegter Soldaten.
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Scattered about the axis are photographs and descriptions of the devastation wrought to the city, discreet monuments paid for by organizations to show their concern, mostly for the future and occasionally for the dead. And meanwhile the mound of human ashes is placed off to one side, opposite the toilets, and the polished mausoleum to the other, buried below ground.
In coming to this place there is an anticipation of quiet reflection, of a moment to consider one’s own position on these matters, and to try vainly to appreciate the horrors that unfurled in the blink of so many eyes. But while the Park records and warns, it struggles to offer space for sentiment and the contemplative, attending instead to the quietude than can be found in the formal, the axial and the regimented, none of it inducing the emotional sufficient to outweigh or hush the tourist throng. The Peace Memorial Park is a park for the inquisitive rather than a tribute to the dead. |
Entlang der Achse finden sich verstreut Fotos und Beschreibungen der Verwüstung der Stadt, diskrete Denkmäler von Organisationen bezahlt, um ihre Besorgnis zu zeigen, meist für die Zukunft und gelegentlich für die Toten. Ein grasbedeckter Hügel mit menschlicher Asche, demgegenüber die Toiletten, auf der einen Seite und diesem gegenüber das polierte Mausoleums, das unter der Erde begraben ist.
Wenn man an diesen Ort kommt, erwartet man einen Ort für eine ruhige Andacht, einen Moment, in dem man seine eigene Position zu diesen Themen überdenken und vergeblich versuchen kann, die Schrecken zu begreifen, die sich in einem Wimpernschlag so vieler Augen entfalteten. Doch während der Park aufzeichnet und mahnt, hadert er damit, Raum für Gefühle und Kontemplation zu bieten, und widmet sich stattdessen der Beschaulichkeit, die sich im Formalen, Axialen und Reglementierten spiegelt, wobei nichts von alledem eine Emotion hervorruft, die ausreicht, um die Touristenströme zu überstrahlen oder zu verdrängen. Der Peace Memorial Park ist eher ein Park für Neugierige als ein Tribut an die Toten. |
Steeped as we are in western naturalism, the Japanese garden leaves us somewhat bemused. Our photographs, as closely cropped as the trees, depict an artistry and craftsmanship of retained tradition, and in that it deserves respect. But when we look for more, for the depth, variety and mystery present in the natural world, we simply don’t find it.
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Der japanische Garten lässt uns, die wir im westlichen Naturalismus verwurzelt sind, etwas ratlos zurück. Unsere Fotografien, so eng geschnitten wie die Bäume, zeigen eine Kunstfertigkeit und Handwerkskunst, die sich die Tradition bewahrt hat, und dafür gebührt ihr Respekt. Aber wenn wir nach mehr suchen, nach der Tiefe, der Vielfalt und dem Geheimnis der natürlichen Welt, dann finden wir es einfach nicht.
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While there may be a Shinto passion in the placing and the tending, the parts are isolated in the whole and the whole is a representation of an unattainable ideal.
If the purpose is to soothe the mind through the beauty of nature, then it is too complex, its barely spaced views along the undulating promenade being a constant demand for attention. If it is to reflect nature, then the artifice in its modelling of each plant and tree denies the presence of nature’s unpredictable evolution. If it is to capture the changing seasons then the common use of evergreen seems obscure, with only the blossom alleviating the status quo, and that, so brief and so commercialised, offering little appreciation of the true rebirth of nature. If it is to suggest timelessness then all too often the martyred trees are propped, and the traditions and social reverence by which it was invoked are now learned rather than felt. As a stimulant for the senses Shukkeien Garden is intensely visual, rarely perfumed, untouchable and strangely silent beyond the trickling brook scarcely rising above the traffic beyond the hedge. And ultimately, we struggle to identify its purpose as a craft and an art, for its conclusions are foregone and fail to engage us in conversation. |
Auch wenn in der Platzierung und Pflege eine shintoistische Leidenschaft zum Ausdruck kommt, sind die Teile im Ganzen isoliert, und das Ganze ist eine Darstellung eines unerreichbaren Ideals.
Wenn der Zweck darin besteht, den Geist durch die Schönheit der Natur zu besänftigen, dann erscheint er hier zu komplex, und die kaum voneinander getrennten Ausblicke entlang der hügeligen Promenade verlangen ständig nach Aufmerksamkeit. Wenn er die Natur widerspiegeln soll, dann verleugnet die künstliche Modellierung der einzelnen Pflanzen und Bäume die unvorhersehbare Entwicklung der Natur. Wenn es den Wechsel der Jahreszeiten einfangen soll, dann erscheint die häufige Verwendung von Immergrün obskur, wobei nur die Blüte den Status quo mildert, und das, so kurz und so kommerzialisiert, bietet wenig Wertschätzung für die wahre Wiedergeburt der Natur. Wenn es Zeitlosigkeit suggerieren soll, dann werden allzu oft die gemarterten Bäume gestützt, und die Traditionen und die gesellschaftliche Verehrung, mit denen es beschworen wurde, werden heute eher gelernt als gefühlt. Als Stimulans für die Sinne ist der Shukkeien-Garten intensiv visuell, selten parfümiert, unberührbar und seltsam still jenseits des rieselnden Baches, der sich kaum vom Verkehr jenseits der Hecke abhebt. Und schließlich fällt es uns schwer, seinen Zweck als Handwerk und Kunst zu erkennen, denn seine Schlussfolgerungen sind vorhersehbar und verwickeln uns nicht in ein Gespräch. |
On 6th August 1945, Shukkeien Garden became the last resting place of many of the bomb scorched masses, seeking to escape to the edge of the ravaged inner city. In one corner of Shukkeien Garden a stone keeps the record of those who came to this garden for water and personal solace and did not survive their injuries and were interred here.
In understanding this the unchanging garden provides what the Peace Memorial Park denies, a fittingly contemplative memorial to those who died. |
Am 6. August 1945 wurde der Shukkeien-Garten zur letzten Ruhestätte für viele der von Bomben verbrannten Menschen, die sich an den Rand der zerstörten Innenstadt retten wollten. In einer Ecke des Shukkeien-Gartens erinnert ein Stein an diejenigen, die in diesem Garten Wasser und persönlichen Trost suchten und ihre Verletzungen nicht überlebten und hier bestattet wurden.
Wenn man dies begreift, bietet der unveränderliche Garten das, was der Peace Memorial Park verweigert: ein angemessenes, kontemplatives Gedenken an die Toten. |
March/März 2024