Hamburg - a European city
In people of our age there are memories of tales of character and enchantment that engender expectations of the cities we visit. But on occasions these stories are from times before the 21C blanket settled on the cities of Europe before the common market chains pervaded the urban realm and before commercial continuity blended the streets. So too with Hamburg.
The edgy character of earlier times that generated a generation of popular music has dissolved, and a certain complacency has taken its place. A city once defined by an easy-going collective bohemianism and youthful free activity is now laced with unending white barriers that reinforce traffic corridors, separating rather than connecting, channelling the populace like sheep for the sheering. The Reeperbahn, once the naughty heart of a bohemian lifestyle, now the inescapable home of the unattractive, the last bastion for the cheapest tourist dollar. The Harbour, where ropes and bollards and cobbles once spoke of the activity, effort and trade that defined Hamburg, is now edged with finely designed tourist promenading, visitor entertainment, sunset photographs and sundowner glasses, a cleansing and smoothing barrier that disconnects the water’s edge from the streets behind. The docks have expanded and moved away from the centre of Hamburg, across the Elbe. The resident bohemians have matured financially and consolidated in the endless restaurants and coffee shops of the inner suburbs. In the void there is little that can be considered an equal replacement, highlights of course, but disconnected, indeed positively separated by mindless 20C traffic engineering. The loss of the unique character that provides a framework for a city begets an absence of urban nuance, a numbing of contextual experience, and a lessening of individual exchange. But despite this and as with any city, put the effort in and Hamburg still offers a few enjoyable exploits amongst the ruins of our urban expectations. In a more or less chronological order, there follows the highlights of our few days in Hamburg. |
Menschen unseres Alters haben Geschichten mit Charakter und Zauber, die Erwartungen an die Städte wecken, die wir besuchen. Aber manchmal stammen diese Geschichten aus einer Zeit, bevor das 21. Jahrhundert die Städte Europas überzog, bevor die gemeinsamen Marktketten den urbanen Raum durchdrangen und bevor kommerzielle Kontinuität die Straßen vereinheitlichten. So auch in Hamburg.
Der kantige Charakter früherer Zeiten, der eine Generation populärer Musik hervorbrachte, hat sich aufgelöst, und eine gewisse Selbstgefälligkeit ist an seine Oberfläche getreten. Eine Stadt, die einst von einer unbeschwerten kollektiven Bohème und jugendlicher Freizügigkeit geprägt war, ist heute von nicht enden wollenden weißen Barrieren blockiert, die die Verkehrskorridore begleiten, die Menschen trennen anstatt sie zu verbinden und sie wie Schafe zum Scheren kanalisieren. Die Reeperbahn, einst das unanständige Herz der Bohème, ist heute die unausweichliche Heimat der Verwahrlosten, die letzte Bastion für den billigsten Touristen-Dollar. Die ehemalige Waterkant, wo einst Seile, Poller und Kopfsteinpflaster von der Aktivität, der Anstrengung und dem Handel zeugten, die Hamburg ausmachten, ist heute gesäumt von fein gestalteten Touristenpromenaden, Besucherunterhaltung, Sonnenuntergangsfotos und Sundowner-Gläsern, einer reinigenden und glättenden Barriere, die die Uferkante von den Straßen dahinter trennt. Der Hafen hat sich ausgedehnt und ist aus dem Zentrum Hamburgs gänzlich auf die andere Seite der Elbe gezogen. Die ehemals ansässige Kulturszene ist finanziell gereift und hat sich in den endlosen Restaurants und Cafés der inneren Vorstädte niedergelassen. In der Leere gibt es wenig, was als gleichwertiger Ersatz gelten könnte, Highlights natürlich, aber unverbunden, ja regelrecht getrennt durch sinnlose Verkehrstechnik des 20. Jahrhunderts. Der Verlust des einzigartigen Charakters, der den Rahmen für eine Stadt bildet, führt zu einem Mangel an urbanen Nuancen, einer Abstumpfung der kontextuellen Erfahrung und einer Verringerung des individuellen Austauschs. Trotzdem und wie in jeder anderen Stadt auch, kann man in Hamburg zwischen den Trümmern unserer urbanen Erwartungen immer noch ein paar vergnügliche Erlebnisse haben. In mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge sind dies die Höhepunkte unserer wenigen Tage in Hamburg. |
The Elbphilharmonie, a surprising and enjoyable theatre of public space that wraps the brick core.
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Die Elbphilharmonie, ein überraschendes und interessantes Theater des öffentlichen Raums, das uns in die Backstein-Speicherstadt eintaucht.
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Jazz at the Cotton Club, downstairs on the corner, the jazz rising and falling on the waves of passing troubadours. The conga player met again the next day on the shores of the Aussenalster, strolling to a different beat.
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Jazz im Cotton Club, im Keller an der Ecke, der Jazz hebt und senkt sich auf den Wellen der vorbeiziehenden Troubadoure. Den Conga-Spieler trafen wir am nächsten Tag am Ufer der Außenalster wieder und er schlenderte zu einem anderen Beat.
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A good fish lunch enjoyed on a bench in the east harbour fish market.
Late evening Caipirinha and bacon wrapped dates in the window seats of the Café Sul. |
Ein gutes Fisch-Mittagessen auf einer Bank am Fischmarkt des Osthafens.
Spät abends brasilianischer Caipirinha und Datteln im Speckmantel auf den Fensterplätzen des Café Sul. |
Talking with the man in the Hafenmuseum, hearing of his family history in the tea trade and of his hopes for the museum and its vast collection of harbour-times paraphernalia. Seeing the tools with which Grandfather Musa would design his ships.
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Ein Gespräch mit dem Mann im Hafenmuseum, der von seiner Familiengeschichte im Teehandel erzählt und von seinen Hoffnungen für das Museum und seine umfangreiche Sammlung von Utensilien aus der Hafenzeit. Die Werkzeuge zu sehen, mit denen Großvater Musa seine Schiffe entwarf.
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Traditional fine dining in the Old Commercial Room, wrapped in photos of the rich and famous that came before us.
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Das ausgezeichnete traditionelles hamburger Essen Labskaus und Kohlrouladen im Old Commercial Room, umhüllt von Fotos großer hamburger und internationaler Persönlichkeiten, die vor uns kamen.
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The triptych of organs, played with gusto beneath the St Michael’s bells that wake us each morning.
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Das Triptychon der Orgeln, die mit Begeisterung unter den Glocken von St. Michael gespielt wurden, die uns jeden Morgen wecken.
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Moin Eiscafé Ice cream and coffee, supporting the Venusberg studios that fringe the projecting housing blocks.
Meeting Alexandra and Frank Peter – enjoyable friends, found in Senegal – lounging in the Grossneumarkt, the casual meeting point of one of the vestiges of Hamburg bohemia. |
Moin Eiscafé Eis und Kaffee zur Unterstützung der Venusberg-Ateliers, die die vorspringenden Wohnblöcke säumen.
Die Begegnung mit Alexandra und Frank Peter - bereichernde Freunde aus dem Urlaub in Senegal - beim Schwadronieren auf dem Großneumarkt, dem zwanglosen Treffpunkt eines der Überbleibsel der Hamburger Bohème. |
The discovery of Karolinenviertel, a remaining quarter of the edgy Hamburg of earlier days, the erosion evident but hanging on.
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Die Entdeckung des Karolinenviertels, eines übrig gebliebenen Viertels des kantigen Hamburgs früherer Tage, dessen Erosion unübersehbar ist, das aber noch überlebt.
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The park walk from Seiveking to Dammator, a richly planted landscape filtered through modernist stone and water.
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Der Parkspaziergang vom Seivekingplatz zum Dammtor, eine üppig bepflanzte Landschaft, modeliert durch modernistischen Stein und Wasser.
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And so as a city of highlights Hamburg can still provide its moments, but a city of character and connectivity, with a distinct presence and importance that exists at a more fundamental level; that we are yet to uncover.
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Und so kann Hamburg als Stadt der Höhepunkte immer noch seine Momente bieten, aber als Stadt mit Charakter und Anschlussfähigkeit, mit einer ausgeprägten Präsenz und Bedeutung, die auf einer grundlegenderen Ebene existiert; die wir noch zu entdecken haben.
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August/August 2023